Aufgrund der aktuellen Waldbrandgefahrenstufe IV, welche zum Osterwochenende wahrscheinlich auf V erhöht wird, sind seitens des Wandlitzer Ordnungsamtes alle Osterfeuer in der Gemeinde untersagt worden.
Dies betrifft sämtliche in den verschiedenen Ortsteilen geplanten Osterfeuer, so auch das große Osterfeuer in Basdorf am Ostersamstag mit Rummel und Live-Musik. Auf der Homepage des Veranstalters werden die Fans des Basdorfer Osterfeuers bereits darauf hingewiesen, dass die Party natürlich stattfindet, aber in diesem Jahr ohne Feuer. Betroffen sind ebenso die geplanten Osterfeuer in Zerpenschleuse, in Stolzenhagen auf der Badewiese an der Fischerstube und der Ostertanz am Schönwalder Feuerwehrgerätehaus in Schönwalde am Ostersamstag sowie die für Ostersonntag geplanten Osterfeuer in Lanke und Prenden. Feiern erlaubt, aber ohne Feuer ist in diesem Jahr die Devise.
In der ordnungsbehördlichen Erlaubnis, die jeder Antragssteller für ein Osterfeuer von der Gemeinde erhält, wird bereits darauf hingewiesen, dass ab Waldbrandgefahrenstufe IV aufgrund des bestehenden Brandrisikos kein Feuer mehr zugelassen ist.
Selbst die Brennstoffhaufen dürfen nicht aufgeschichtet werden, um ein versehentliches Anzünden oder Anzünden durch Dritte zu verhindern. Sämtliche Antragssteller wurden durch das Wandlitzer Ordnungsamt über die Festlegung informiert. Ebenso die Wandlitzer Ortswehren und die Polizei.
Osterfeuer in Brandenburg scheitern an Trockenheit
18.04.19 | 11:24 Uhr
Wegen der Trockenheit in Brandenburg werden die meisten Osterfeuer wohl ausfallen. In allen Landkreisen gelte mindestens die Gefahrenstufe 4, sagte der Waldbrandschutz-Beauftragte dem rbb. Ob Feuer stattfinden oder nicht, entscheiden die Ordnungsämter.
In Brandenburg sind wegen der anhaltenden Trockenheit bereits zahlreiche Osterfeuer abgesagt worden – und es wird wahrscheinlich weitere Absagen geben. Wie Raimund Engel, der Waldbrandschutz-Beauftragte des Landes Brandenburg, dem rbb am Donnerstagmorgen bestätigte, gilt inzwischen in allen Landkreisen die Stufe 4, die zweithöchste Waldbrand-Gefahrenstufe. In den Landkreisen Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster sei sogar die höchste Warnstufe (5) ausgerufen worden, sagte Engel rbb|24.
Ordnungsämter entscheiden von Fall zu Fall
Zwar gebe es in Abhängigkeit von Waldbrand-Gefahrenstufen kein generelles Verbot von Osterfeuern, sagte Engel. Er halte es aber für unwahrscheinlich, dass diese Osterfeuer in diesem Jahr erlauben würden. Die Ordnungsämter würden von Fall zu Fall entscheiden. Die geltenden „Nebenbestimmungen“ würden in aller Regel vorsehen, dass ab Gefahrenstufe 4 keine Feuer mehr zugelassen werden. „Ich halte das auch für erforderlich, das Risiko ist einfach zu groß“, sagte Engel.
Grundsätzlich müsse bei offenem Feuer ein Mindestabstand zum Waldrand eingehalten werden. Per Gesetz seien 50 Meter vorgeschrieben.
Brandursache in Karlshorst ist noch unklar
„Der Wind ist teilweise böig und die Sonne scheint. Das ist schlecht für die Feuer, denn es ist jetzt im Frühjahr richtig trocken“, so Engel weiter. „Das heißt, wenn ein Funke bei so großen Feuern der Funkenflug weiter rausgeht, dann kann es sein, dass es anfängt zu brennen, wo die Funken niedergehen.“
Auch in Berlin herrscht wegen der anhaltenden Trockenheit Feuergefahr. Im Ortsteil Karlshorst ging ein vorbereitetes Osterfeuer am frühen Donnerstagmorgen in Flammen auf. Der Brand erfasste etwa 100 Quadratmeter, wie die Feuerwehr mitteilte. Zur Brandursache war zunächst nichts bekannt.
Alle Osterfeuer in Wittstock abgesagt
Zuvor war bekannt geworden, dass einzelne Osterfeuer ausfallen würden. Nach Informationen des rbb-Regionalbüros Perleberg waren alleine in Wittstock 21 Veranstaltungen gestrichen worden. Nach Beratungen mit dem Ordnungsamt hatte die Feuerwehr ihre Genehmigungen für sämtliche Osterfeuer im Stadtgebiet zurückgezogen. Die Genehmigung galt nur, falls die Waldbrandwarnstufe 4 nicht erreicht werden würde.
Auch in Kyritz und Fehrbellin (beide ebenfalls Ostprignitz-Ruppin) sowie in Wittenberge (Prignitz) müssen die Feuer sicher ausfallen, wie schon am Mittwoch bekannt wurde.
Voraussichtlich auch im Osten Verbote
Auch im Kreis Dahme-Spreewald gilt bereits seit Mittwoch Warnstufe 4, wie das rbb-Studio Cottbus berichtete. In Ostbrandenburg gab es nach Informationen des rbb-Studios Frankfurt (Oder) zwar noch keine Verbote. Dies wird sich aber voraussichtlich noch ändern.
Die Wetterprognosen für die kommenden Tage lassen eine weitere Zunahme der Gefahr erwarten.
Rauch- und Grillverbot in Berliner Wäldern
Auch in Berlin steigt wegen des trockenen und warmen Wetters die Waldbrandgefahr. Die Senatsverwaltung wies am Mittwoch darauf hin, dass das Rauch- und Grillverbot im Wald und dessen Nähe auch beim Osterausflug unbedingt beachtet werden müsse. Erst am Dienstag war in der Nähe des Strandbads Wannsee ein Brand ausgebrochen, der 600 Quadratmeter Wald betraf.
Auch in Berlin sind am Ostersamstag einige Osterfeuer geplant – so in Gatow (Spandau), in Frohnau (Reinickendorf) und im Britzer Garten (Neukölln). Von eventuellen Absagen war am Mittwoch nichts bekannt.
Sendung: Brandenburg aktuell, 17.04.2019, 19.30 Uhr
Quelle: Gemeinde Wandlitz