Alles dicht im Untergrund
Internationaler Tag des Wassers: Stadtwerke Bernau kümmern sich im Auftrag des Wasser- und Abwasserverbandes Panke/Finow um das lebenswichtige Gut Wasser.
Am Sonntag (22. März) jährt sich der internationale Tag des Wassers zum 22. Mal. „Mit diesem Gedenktag wollen die Vereinten Nationen auf die Bedeutung von Trinkwasser und Gewässerschutz aufmerksam machen“, sagt Bärbel Köhler, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bernau. Diese kümmern sich im Auftrag des Wasser- und Abwasserverbandes Panke/Finow um eine sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser sowie um die Reinigung des Abwassers in Bernau, Biesenthal, Rüdnitz, Danewitz und Melchow. „Jeder Deutsche lässt pro Tag rund 120 Liter Wasser aus dem Hahn laufen – der geringste Teil davon wird zum Trinken und zur Lebensmittelzubereitung verwendet“, informiert die Stadtwerke-Chefin und fügt an: „Ich denke nicht, dass uns immer gegenwärtig ist, dass es sich bei dem Wasser, das wir zum Putzen, Waschen und für die Toilettenspülung benutzen, um erstklassiges Trinkwasser handelt, das nach getaner Arbeit wieder gereinigt werden muss.“ Ein dichtes Abwassernetz ist die wichtigste Voraussetzung für den Grundwasserschutz, denn aus Grundwasser wird wieder Trinkwasser gewonnen, das Lebensmittel Nummer 1. Das Trink- und Abwassernetz des Verbandes Panke/Finow ist insgesamt 655 Kilometer lang.
Qualität hat ihren Preis
Die Qualität des Trinkwassers und der Abwasserreinigung in Deutschland ist im internationalen Vergleich sehr hoch, der Aufwand dafür enorm. Im Rahmen der Geschäftsbesorgung fördern die Stadtwerke Bernau für die gut 45.000 Einwohner im Versorgungsgebiet des Wasser- und Abwasserverbandes Panke/Finow rund 2 Millionen Kubikmeter Wasser. Dieses bereiten sie in neun Wasserwerken des Verbandes auf und wird den Bürgern über Leitungen ins Haus geliefert. „Das ganze System – von Brunnen über Wasserwerke und Leitungen bis Klärwerk – muss regelmäßig gepflegt und auf dem Stand der Technik gehalten werden“, erklärt Bärbel Köhler, „für diese Aufgaben hat uns der Verband beauftragt“. Die Geschäftsführerin freut sich, dass die Bürgerinnen und Bürger im Gebiet des Verbandes Panke/Finow Trinkwasser in hervorragender Qualität kostengünstig erhalten. Sie zahlen am wenigsten in ganz Brandenburg. „Wasser wird nicht ver-braucht, sondern ge-braucht. So wird nach der Reinigung eines Teils des anfallenden Abwassers in der Kläranlage Lobetal dieses wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt. Wir leiten das Wasser in eine Vorflut Uppstallfließ ein“, informiert Bärbel Köhler, „Wir können Wasser nicht produzieren, sondern müssen den Vorrat der Erde immer wieder verwenden.“ Der Gewässer- und Grundwasserschutz sei deshalb für eine langfristig sichere Versorgung entscheidend.
Nicht alles lässt sich herausfiltern
Zwar gibt es in Brandenburg ausreichend Wasser. Einwandfreies Grundwasser ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Jeder kann durch sorgsamen Umgang mit Stoffen, die dem Grundwasser gefährlich werden können, dazu beitragen, dass es gesund bleibt. Perfluorierte Verbindungen (PFC) etwa, die beispielsweise in Löschschäumen vorkommen und für die Herstellung von Antihaft-Pfannen und wasserdichter Kleidung verwendet werden, können zum Problem werden. Oder Dünger, der falsch dosiert auf Feldern ausgebracht wird. „In den Wasserwerken ziehen wir regelmäßig Wasserproben, die von unabhängigen Laboren und dem Gesundheitsamt untersucht werden“, führt die Geschäftsführerin aus.
Auch für die Entlastung der Kläranlagen kann jeder etwas tun: zum Beispiel Waschmittel und Haushaltsreiniger niedrig dosieren und keine Öle oder Medikamente über die Toilette entsorgen. Für ein dichtes Abwassernetz sorgen ebenfalls die Stadtwerke Bernau im Auftrag des Verbandes. „Dafür sind jährlich erhebliche Aufwendungen notwendig. Wir müssen die bestehenden Leitungen, die teilweise schon über 80 Jahre alt sind, den aktuellen technischen Standards anpassen. Dies geschieht wo immer möglich in Abstimmung mit den Mitgliedsgemeinden im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen“, erläutert Bärbel Köhler.
11.000 Liter Wasser für eine Jeans
Durch die Nutzung von Nahrungsmitteln, Textilien und Industriegütern verbraucht jeder Bürger zusätzlich zum direkten Wasserverbrauch noch indirekt Wasser, „virtuell“ sozusagen. Experten haben ausgerechnet, wie viel das ist: Pro Tag kommen durch Konsum pro Person über 4.000 Liter zusammen. In diesem Wert ist beispielsweise das Nass enthalten, das ein Apfel braucht, bis er im Supermarktregal liegt. Für ein Kilo heimische Äpfel sind das rund 213 Liter, für ein Kilo aus Neuseeland 820 Liter. Eindrücklich ist auch das Beispiel einer Jeans-Hose: Bereits der Rohstoff Baumwolle braucht beim Anbau viel Wasser: Während des Wachstums sind es über 4.500 Liter Wasser. Dazu kommen Wasser zum Aufbereiten des Rohstoffs, zur Herstellung des Stoffs und der Farben, zum Färbe- und Nähprozess sowie für den Transport. Bis die Jeans im Regal liegt, hat sie bereits rund 11.000 Liter Wasser „gekostet“.
Quelle: Pressemitteilung der Stadtwerke Bernau