Der Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und Völkermordes gedachten heute gut 100 Bernauerinnen und Bernauer. Zu den Kranzniederlegungen am Bahnhofsplatz und auf dem Dorfanger in Schönow hatte Bürgermeister André Stahl aufgerufen.
Der 27. Januar wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Bemerkenswert: Der erst vor Kurzem Verstorbene wird heute beigesetzt – es zeigt, wie sehr Herzog über sein Leben hinaus mit diesem Gedenken verbunden ist.
Ausdrücklich bezogen sich die Reden auf Bernauer Bürger, die diskriminiert, verfolgt, vertrieben oder deportiert worden waren. „Die nationalsozialistische Ideologie hat stets damit gearbeitet, Feindschaft zu schüren. Bei zu vielen Menschen ist ihr das gelungen. Lassen wir uns nicht hineintreiben in Vorurteile, Hass und Gewalt gegen andere Menschen, gegen andere Meinungen oder Überzeugungen.“, hieß es in der von Fanny Behr, Referentin des Bürgermeisters, vorgetragene Ansprache.
Nach diesen Worten legten die Bernauer Blumen und Kränze am Ehrenmal nieder und gedachten still der Opfer des Nationalsozialismus. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Steven Tailor.
Bereits zuvor hatten sich rund zwei Dutzend Teilnehmer auf Einladung des Ortsbeirats zur Gedenkveranstaltung in Schönow versammelt. Der Gedenkstein, das sich auf dem dortigen Dorfanger befindet, erinnert namentlich an sechs Schönower Widerstandskämpfer, die im Kampf gegen den Faschismus ihr Leben gelassen hatten. In seiner Ansprache bezog Dominik Rabe, Vorsitzender des Sozialausschusses, ausdrücklich Stellung gegen die Verdrehung historischer Fakten und die Verhöhnung der Opfer, wie dies leider aktuell wieder zu beobachten ist. Bürgermeister André Stahl und Ortsbeiratsmitglied Harald Ueckert würdigten die Opfer mit Blumen, die sie am Gedenkstein niederlegten.
Quelle: Stadt Bernau
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