„Ein Zeichen dafür, dass etwas wächst“
Schüler und Lehrer des Diakonischen Bildungszentrums in Lobetal feiern gemeinsam mit polnischer Partnerschule und geflüchteten Jugendlichen den Europatag
Der seit 1985 im Gedenken an den Friedens und die Einheit Europas gefeierte Europatag ist aus dem Veranstaltungskalender des Diakonischen Bildungszentrums Lobetal gar nicht mehr wegzudenken und für die Lehrenden und Lernenden einmal mehr die Gelegenheit, Partner aus anderen Ländern der EU nach Lobetal einzuladen. Aus dieser Tradition heraus besuchten auch in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler der polnischen Partnerschule Wojewodzki Zespol Szkol Policealnych aus Stettin gemeinsam mit ihren Lehrerinnen das Diakonische Bildungszentrum am 4. Mai. „Ankommen“, so lautete das Motto des diesjährigen Europatags, der schließlich mit mehr als 60 Teilnehmern gefeiert wurde. Weil es dabei auch um Ideen für die Integration von Flüchtlingen in Deutschland ging, hatten die werdenden Erzieherinnen und Erzieher der Mittelstufe, die den Festtag an der Beruflichen Schule ausrichteten, neben den polnischen Schülerinnen und Schülern auch die in Lobetal lebenden geflüchteten Jugendlichen eingeladen.
Gleichzeitig wurde dieser besondere Tag genutzt, um 8 Schüler_innen den Europass „Mobilität zu überreichen. Diese Lernenden hatten im November 2015 die Möglichkeit genutzt, einen Teil der praktischen Ausbildungsphase in den Niederlanden zu absolvieren. Finanziell wurden sie dabei durch das Programm „Erasmus +“ unterstützt.
Im Mittelpunkt standen für die Lobetaler Gastgeber vor allem das gemeinsame Miteinander und dabei auch die Herausforderung der Kommunikation in mehreren Sprachen.
„Nur wenn alle mit anfassen, funktionieren unsere vorbereiteten Aktionen, wie zum Beispiel das Spiel mit dem Schwungtuch“, machte die angehende Erzieherin Nadine Lehniger deutlich. „Das schafft schöne Erinnerungen an gemeinsames Lachen und gemeinsam Erlebtes, daran denkt man noch lange gern zurück.“ Für die Verständigungshürden hatten sich die Lobetaler Schülerinnen und Schüler eine junge Frau als Dolmetscherin eingeladen, die selbst vor einigen Jahren die Sozialassistentenausbildung an der Beruflichen Schule absolviert hat.
Nach einem gemeinsamen Frühstück teilten sich Gäste und Gastgeber in verschiedene Workshops auf. Eine Gruppe erkundete die Umgebung Lobetals in Verbindung mit Geschicklichkeitsspielen, wie etwa einem Wassertransportspiel auf Pedalos und Rollbrettern. Eine weitere Gruppe wurde im Schulatelier kreativ tätig und gestaltete gemeinsam aus individuell bemalten Puzzleteilen ein Riesenpuzzle.
Höhepunkt des Tages war die Pflanzung eines kleinen Bäumchens auf der Wiese hinter dem Schulgebäude. Schüler aus drei Nationen setzten damit auch ein ganz emotionales Zeichen. „Wir haben uns bei der Vorbereitung des Europatages überlegt, dass es schön wäre, etwas zur Erinnerung an diesen Tag zu haben“, erklärte die Schülerin Lisa Bibach, die ebenfalls zur Gastgeber-Klasse gehörte. „Das Bäumchen soll ein bleibendes Symbol dafür sein, dass die Verbundenheit zwischen jungen Menschen verschiedener Nationen wächst und weiter bestehen soll. Und im nächsten Jahr können wir uns dann zum Europatag wieder mit unseren Gästen am Mandelbäumchen treffen.“
Quelle: K.Wacker, Stiftung Lobetal, Fotos: Lutz Weigelt
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