1.500 Quadratmeter wurden im Wandlitzsee seit dem 22. März 2019 abgesucht
Die Barnimer Landtagsabgeordnete Britta Müller fragte am 15. Mai 2019 während der Landtagssitzung nach den Möglichkeiten einer beschleunigten Suche
Potsdam/Wandlitz. Hintergrund der Anfrage von Britta Müller ist der befürchtete Imageverlust für die Gemeinde als Freizeit- und Erholungsort. Auch die örtliche Wirtschaft leidet unter den erheblichen Einschränkungen.
Bis zum 14. März 2019 wurde vor der Badestelle der Jugendherberge im ersten Abschnitt eine Fläche von 2.400 Quadratmetern abgesucht. In diesem Gebiet hatte ein Badegast im August 2018 Weltkriegsmunition beim Schnorcheln gefunden. Insgesamt wurden dort 102 Hand- und Gewehrgranaten gefunden, 20 mussten Unterwasser in fünf Sprengungen unschädlich gemacht werden.
„Mit den dort gefunden Hand- und Gewehrgranaten sowie der Munition für Handfeuerwaffen kam auf 1,5 Quadratmeter ein gefährlicher Gegenstand aus dem 2. Weltkrieg.“, erläutert Britta Müller und fügt hinzu: „ Mehr als 10.000 Quadratmeter werden im zweiten Abschnitt abgesucht. Dies sind gut 62 Volleyballfelder mit je einer Größe von neun mal 18 Metern, die von zwei Tauchteams bestehend aus vier Personen abgesucht werden.“ Die eingesetzten Taucher benötigen eine spezielle Ausbildung und kommen aus anderen Regionen Deutschland.

Für die Landesregierung antwortete Minister des Innern und für Kommunales, Karl-Heinz Schröter, und erläuterte die Herausforderungen der Suche.
Die Absuchung sei deshalb so aufwändig, da der Wandlitzsee als eine Verklappungsstelle für Kriegsmunition diente. Bisher wurden seit März 2019 mehr als 100 Granaten sowie über 1.000 Stück an Handwaffenmunition geborgen. Eine Beschleunigung der Maßnahme sei zwar im Interesse aller aber durch die Gegebenheiten der wenigen Spezialtaucher nicht beeinflussbar.
„Es ist erschreckend, dass uns die Auswirkungen des 2. Weltkrieges noch heute belasten und wir vor Ort die Folgen zu spüren bekommen. Die Einschränkungen für unsere Gemeinde Wandlitz bleiben weiterhin groß und sind mehr als ärgerlich. Andererseits bin ich froh, dass wir einen jahrzehntelang unbekannten Gefahrenbereich sicher machen bevor Menschen zu Schaden kommen. Jetzt heißt es Daumendrücken, dass die Arbeiten gut vorankommen, keiner der Kampfmittelräumer bei seiner Arbeit verunglückt und wir das Strandbad sowie das Restaurant schnellstmöglich in gewohnter Atmosphäre nutzen und genießen können.“, kommentiert die Landtagsabgeordnete Britta Müller das Ergebnis.
Quelle: Britta Müller
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